Alltagsgeschichten...

Donnerstag, 8. Januar 2009

Ein fröhlicher Tag..?

Na so was... Was war das denn?
Gestern hatte ich doch tatsächlich mal einen guten Tag.
Ich fühlte mich den ganzen Tag beschwingt und fröhlich. Ich habe allerdings überhaupt keine Ahnung warum.

Alle Anzeichen sprachen eigentlich dagegen:

- Der Wecker klingelte
- Es war der erste Arbeitstag nach 2,5 Wochen Urlaub
- Die Arbeit stapelte sich und ca. 250 emails baten um Beachtung
- Das Telefon klingelte unaufhörlich
- Meine Ohren waren schon taub vor lauter Neujahrsgrüßen
- Die Milch in der Kaffeemaschine war leer und ich mußte 20 Schritte laufen um neue zu holen
- Der Blick auf meinen Kontostand war auch sehr traurig
- Schlecht war auch, daß meine Waage morgens zu mir sagte, ich solle nicht zu mehreren Personen auf sie steigen
- Die Nachtruhe war äußerst kurz und unruhig und die Träume ziemlich unterirdisch
- Die Haare standen kreuz und quer auf meinem Kopf ab
- Vom Gesicht ganz zu schweigen, Augenringe ohne Ende und eine vornehme Blässe
- Draußen herrschte arktische Kälte und drinnen eigentlich auch
- Meine Hand tat tierisch weh (Scheiß Karpaltunnelsyndrom)
- Mein Kopf brummte
- Mein Herz schmerzte

Was war also geschehen? Ich weiß es wirklich ganz ehrlich nicht.
Lag es daran, daß ich mir an Neujahr geschworen habe, daß dieses Jahr alles besser wird?
Oder daran, daß ich (wenn es nicht besser werden würde) mir geschworen habe an Silvester 2009 aus dem Fenster zu springen?
Konnte es vielleicht sein, daß ich einfach nur einen schönen Urlaub hatte und mal ansatzweise erholt war?
Kam es eventuell von der guten Pflege bei meiner Mama?
Oder kam es etwa vom vielen Lachen in den letzten paar Tagen? - Danke Du Süße, Danke Ihr Süßen und Danke Du Süßer ;-) -
Ich meine, mein armer Körper und meine arme Seele sind ja an Lachen gar nicht mehr gewohnt. Das kann einen schon aus der Bahn werfen.
Oh mein Gott, ich hoffe, daß jetzt nicht jeder Tag so fröhlich wird. Könnte ja anstrengend sein, die Leute kennen mich ja nur noch mißmutig. Wenn das mal keine Fragen aufwirft.
Und wenn das so weiter geht, dann bin ich im Jahre 2010 immer noch auf dieser Welt und springe nicht aus dem Fenster. Nicht auszudenken...
Hm, ich sollte mir ernsthaft überlegen, wie ich meine schlechte Laune wieder zurückbekomme. Nicht vorstellbar, daß mich jetzt aufgrund dessen auch noch jemand zurück anlächelt oder gar mag.
Um Gottes willen, ich muß sofort wirksame Gegenmaßnahmen ergreifen:

- Ich werde sofort auf´s Klo rennen, in den Spiegel schauen und nach Falten, Pickeln oder sonstigen Häßlichkeiten suchen
- Wenn das nicht hilft, werde ich noch mal meinen Kontostand anschauen, meine Schulden zusammenrechnen und die Jahrzehnte ausrechnen, wann das wohl alles bezahlt sein wird
- Oder ich denke über mein bisheriges Leben nach und darüber, daß ich eigentlich nix wirklich Wichtiges erreicht habe
- Falls diese Maßnahmen noch nicht ausreichen, werde ich mir alte Fotos raussuchen, die bezeugen, daß sogar ich mal jung, schlank und schön war. Dann werd ich drüber jammern, daß nun der totale Gegenzustand herrscht
- Ich könnte auch furchtbar traurige Musik hören und heulen, weil mich niemand liebt oder in mich verliebt ist
- Und für den unwahrscheinlichen Fall, daß das alles noch nicht geholfen hat, kann ich immer noch meinen Ex-Freund anrufen. Er könnte mich dann wie immer anschnauzen, daß ich immer nur ungeklärte Dinge klären will, daß ich nie auf seine doch jetzt wirklich wahren Versprechen eingehe und daß ich überhaupt nur noch an mich selber denken würde und ein Schwein bin und seine Worte gar nicht glauben würde und und und... Und wenn er dann noch so wie bei jedem Telefonat auch noch mitten in meinem Satz auflegen würde, dann wäre das noch das Tüpfelchen auf dem I.

Moment, mein Handy klingelt gerade...

„Hallo...?“
„Überleg Dir mal bitte, was ich alles für Dich tue und Du denkst nur an Dich. Denk mal darüber nach!“
*KLACK*
Tut, tut, tut, tut, tut...

Oh, danke für´s Gespräch, mir geht´s schon viel schlechter...
Silvester 2009 ist gerettet...
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Freitag, 24. Oktober 2008

Benutzer inaktiv!

Benutzer inaktiv!

Dieser Spruch blinkte mich eines Morgens am Schlüsselkasten meiner Arbeit an.

IN DICKEN FETTEN LETTERN ! BENUTZER INAKTIV!

Und nicht nur das, ein ekelhafter Piepton begleitete diesen netten Spruch auch noch. Und das auch noch zu nachtschlafender Zeit!
Schlagartig wurde ich hellwach und kam ins Grübeln.
Dieser Schlüsselkasten war mir immer treu gewesen und öffnete immer brav meine Schublade, sobald ich meinen Ausweis dagegenhielt.
Jeden Morgen, wenn ich den Schlüssel holen wollte, um die Tür zu meinem Büro aufzuschließen und jeden Abend, wenn ich den Schlüssel mit einem tiefen Seufzer der Erleichterung wieder zurück ins Bettchen legte.

Was also war geschehen?

Sollte sich sogar diese Maschine von mir abwenden so wie schon so manch anderer?
Sollte ich nun nie wieder Zugang zu ihm haben so wie schon zu manch anderem?
Sollte sich nun mein Leben ändern, weil ich nichts mehr öffnen kann, sei es nun Schlüsselkasten oder Herzen?

Und überhaupt! Woher wußte dieser dämliche Kasten denn eigentlich, daß ich INAKTIV bin?

Wurde ich etwa heimlich beobachtet, wenn ich nicht ins Schwimmbad ging, sondern mich stattdessen gemütlich auf die Couch legte?
Wurde vielleicht ein Protokoll geschrieben, wenn ich mich heimlich ins Bett legte, anstatt einmal um den Block zu joggen?
Wurden gar etwa Kameras installiert, um festzuhalten, wie ich entspannt in der Wanne lag, während ich eigentlich ein Bauch-Beine-Po-Programm absolvieren sollte?
Oder wurden darüber hinaus auch noch Agenten eingesetzt, um zu prüfen, ob ich meinen aktiven Pflichten nachkam, anstatt den ganzen Tag zu faulenzen?

Keine Ahnung!

Ich kann Dir nur eins sagen, lieber Schlüsselkasten! Inaktivität ist großartig, Inaktivität ist toll! Inaktivität bedeutet Freiheit und Muße, Entspannung und Seelenfrieden. Jeder sollte mal inaktiv sein.
Du kannst es auch, ich weiß es. Vergiß, was Du über mich gespeichert hast. Laß die Daten los, die Du über mich gesammelt hast und verzeih mir meine Inaktivität. Mach Dich frei und öffne Dich wieder für mich... Ich werde Dir dann alle Deine bösen Worte vergeben!

Daß Du mich allerdings nach all dieser Zeit, die wir nun zusammen verbracht haben, immer noch Benutzer nennst, anstatt mich mit dem Vornamen anzureden, das kann ich Dir wohl nie verzeihen...
1071 Flügelschläge - aufbewahrt unter Alltagsgeschichten...

Donnerstag, 16. Oktober 2008

Durchschnaufen...

Gestern bekam ich einen sehr guten Rat.

Ein sehr netter Mensch schrieb mir eine SMS. Er kennt solche Situationen gut, ich soll durchschnaufen und mir nix gefallen lassen. So weit so gut. Wirklich ein sehr schöner Rat. Allerdings in der Umsetzung äußerst schwierig. Okay, splitten wir den Vorschlag doch mal auf:

- Kenntnis solcher Situationen:

Kein wirklich Ratschlag, sondern eine Bekundung, das es noch andere Menschen gibt, die solche Zustände kennen und auch schon erlebt haben. Das finde ich natürlich sehr schön zu wissen und es hat mir auch sehr geholfen, es von diesem Menschen zu hören. Aber natürlich wußte ich das vorher auch schon. Die Wirkung dieses Statements verpuffte damit leider ein kleines bißchen.

- Durchschnaufen:

Ja, zu gerne würde ich auch diesen wundervollen Rat befolgen. Aber da taucht schon das nächste Problem auf.

Durchschnaufen mit Asthma ist schwierig...

Um Wikipedia mal wieder zu bemühen: Asthma ist eine chronische, entzündliche Erkrankung der Atemwege mit dauerhaft bestehender Überempfindlichkeit.

Überempfindlich bin ich wohl in der Tat.

Diese Krankheit ist der Teufel. Viele Leute meinen, bei Asthma würde man keine Luft bekommen. Das ist so nicht wirklich richtig. In Wirklichkeit bekommt man eher die eingeatmete Luft nicht wieder raus und somit kann auch keine neue rein.

Tja, mit dem Loslassen habe ich es nicht wirklich. Sei es nun die eingeatmete Luft, die unterdrückten Emotionen oder die überflüssigen Kilos. Alles klebt an mir wie Pattex.

- Laß Dir nix gefallen:

Tja, hätte ich diesen Rat doch mal vorher befolgt. Ich befürchte, durch meine Gutmütigkeit bin ich erst in diese ganze prekäre Lage geraten.

Ich bin einfach zu nett für diese Welt. Ist aber auch echt scheußlich mit mir.

Ein paar Beispiele, diese Liste hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit und wird sekündlich ergänzt:

Im Büro grüße ich unsere Putzfrau, die manche nicht mal mit dem Arsch anschauen;
Im Straßenverkehr bestehe ich nicht unbedingt auf meiner Vorfahrt, wenn ich sehe, daß es anders besser ist;
Wenn ich frage: „Wie geht es Dir?“, will ich doch tatsächlich wissen, wie es der Person geht und höre auch noch zu;
Wenn mein Kollege an dem Tag freihaben will, an dem ich auch gerne frei hätte, sage ich natürlich: „Klar, kein Problem, ich bin ja da“;
Im Restaurant gebe ich auch dann Trinkgeld, wenn die Bedienung unterirdisch war;
Mit Sicherheit helfe ich auch der überforderten Kollegin, auch wenn ich selber zu viel Arbeit hab;
Streit versuche ich erst gar nicht aufkommen zu lassen oder wenn er da ist, schnell wieder zu schlichten;
Meinen Freunden gebe ich mein letztes Hemd, auch wenn ich dann selbst keins mehr hab;
Ich lächle, auch wenn ich traurig bin;
Ich halte auch die linke Wange hin, wenn man mich auf die rechte schlägt;
Im Supermarkt helfe ich der alten Dame, Dinge aus dem obersten Regal zu holen oder die winzigkleinen Preise auf den Schildern zu entziffern;
Im gleichen Supermarkt sehe ich, ein paar Schritte weiter, ein kleines Kind stehen und heulen. Da nehme ich selbstverständlich das Kind an die Hand und suche die vermeintlich verlorengegangene Mama, Trösten inklusive;
Die letzte Gurke im Regal überlasse ich ohne Zögern dem traurig aussehenden Mann, der sicher daheim Schläge bekommt, wenn er seinen Einkaufszettel nicht akkurat abgearbeitet hat;
An der Kasse bekommt die Kassiererin natürlich einen schönen Tag gewünscht und ein freundliches Lächeln sowie tatsächlichen Augenkontakt, auch wenn sie zumeist ungläubig zurückblickt;
Den jungen Mann, den ich vorgelassen habe, weil er nur ne Flasche Cola und ne Tüte Gummibärchen hatte, sollte ich auch noch erwähnen;
Auf dem Supermarktparkplatz treffe ich die alte Dame wieder und helfe ihr mit den Tüten und natürlich auch über die Straße, ob sie will oder nicht;

Wie kann ich nur? Werde sofort meine Strategie ändern.

Was haben mir diese SMS und die darin enthaltenen Ratschläge denn nun gebracht?

Nun, zum einen habe ich mich sehr gefreut über den speziellen Absender dieser SMS. Zaubert er doch immer wieder ein Lächeln in mein Gesicht und sorgt für einen leicht erhöhten Herzschlag...

Zum anderen waren die Ratschläge wirklich gut. Leider wird es mit der Umsetzung noch ein Weilchen dauern. Ich werde daran arbeiten, versprochen!

Doch, eine Erkenntnis habe ich wohl doch gewonnen:

Weiß ich doch jetzt wenigstens, wieso ich immer so lange beim Einkaufen brauche...
748 Flügelschläge - aufbewahrt unter Alltagsgeschichten...

Das Glück in mir - Die Flügel meiner Seele...

Und fesselt man mich auch im finsteren Kerker, so sind das doch nur vergebliche Werke. Denn meine Gedanken zerreißen die Schranken und Mauern entzwei: Die Gedanken sind frei...

Worte sind der Seele Bild...

Ablenkungsversuch...
1. Wann bist Du zum ersten Mal verreist? Puh, schwierige...
Thiara - 4. August, 21:03
Die Protagonisten - Ein...
Die Protagonisten Es, Ich und Über-Ich... Sonntagskind,. ..
Thiara - 11. Januar, 11:05
Ich versuche es... Liebe...
Ich versuche es... Liebe Grüße
Thiara - 31. Mai, 09:16
Neuer Blog ist verlinkifiziert...
Neuer Blog ist verlinkifiziert :-), also immer schön...
Rössle - 30. Mai, 23:46
Umzug...
So, nachdem hier morgen die Lichter ausgehen, habe...
Thiara - 30. Mai, 14:54
hmmm. vielleicht!
hmmm. vielleicht!
chillingmind - 5. Juli, 22:23
Bitte gerne, vielleicht...
Bitte gerne, vielleicht schreib ich bald noch was dazu.
Thiara - 28. Februar, 10:15
Ein schönes und informatives...
Ein schönes und informatives Update! :-)
Finchen1976 - 23. Februar, 15:28
Oi... O_o
Oi... O_o
Finchen1976 - 23. Februar, 12:04
Aber nicht, daß ihr nachher...
Aber nicht, daß ihr nachher noch weinen müßt... ;-)...
Thiara - 23. Februar, 11:51

Commentarium...

Huhu, ich habe kein Paßwort...
Huhu, ich habe kein Paßwort gefunden für das him.......-Blog......
Rossbolla - 5. Juni, 14:12
Alles Gute!
Alles Gute!
info - 31. Mai, 23:05
Alles Gute und Auf Wiedersehen......
Alles Gute und Auf Wiedersehen... :-)
NeonWilderness - 31. Mai, 23:05
Ich versuche es... Liebe...
Ich versuche es... Liebe Grüße
Thiara - 31. Mai, 09:16
Prost... :-)
Prost... :-)
abendGLUECK - 31. Mai, 09:14
Huhu, wie geht es Dir...
Huhu, wie geht es Dir denn?
Rossbolla - 30. Mai, 21:10
Super, hat geklappt!...
Super, hat geklappt! Ganz herzlichen Dank! Überhaupt,...
NeonWilderness - 30. Mai, 14:48
Huhu, ich bin sehr spät...
Huhu, ich bin sehr spät dran :-) Ich versuche gerade,...
NeonWilderness - 30. Mai, 13:25

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Was? So lange schon..?

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Zuletzt aktualisiert: 4. August, 21:03

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